Erfahrungsbericht talente.praktikum

Dein Talent 
ist gefragt

Interview Barbara Gärtner, Daniela Schuster
Fotos Gloria Krenn

Marcos Erfahrungen:

Wieso hast du dich zur Teilnahme am talente.praktikum entschlossen?
2021 bin ich fürs Masterstudium aus Deutschland nach Wien gezogen. Über ein Mail des TU Career Center haben ich erstmals vom Angebot gelesen. Ich habe mich dann bei anderen Studierenden umgehört. Sie berichteten alle Positives. In Deutschland hatte ich bereits in einem Ingenieurbüro gearbeitet. Das talente.praktikum sah ich als Möglichkeit, interessante Firmen in Österreich von innen kennenzulernen und in neue Bereiche reinzuschnuppern. Und das in relativ kurzer Zeit während der Semesterferien.

Wie hast du den Bewerbungsprozess für die Aufnahme ins Programm erlebt?
Es war eine Online-Bewerbung über mehrere Stufen. Z. B. musste ich ein 1-Minuten-Video von mir aufnehmen, in dem ich eine Frage beantworten sollte. Ungewohnt, aber eine gute Übung für später, weil auch HR-Abteilungen großer Firmen ähnlich arbeiten.

Wie ging es nach der erfolgreichen Bewerbung weiter?
Beim Opening Day traf ich vormittags im Schachdialog auf je zwei Firmenvertreter*innen von den Wiener Linien, Leyrer+Graf, Porr und Habau. Überrascht hat mich, dass genauso viele Firmenvertreter*innen wie Studierende vor Ort waren. Das zeigt, wie wichtig wir den Unternehmen sind und dass sie sogar um uns buhlen. Auf die Fragen des Gegenübers konnte man sich vorher gut vorbereiten und auch selbst interessante, sogar kritische Fragen stellen. Runde zwei am Nachmittag habe ich genutzt, um mich gezielt nach Praktika und Jobchancen zu erkundigen. Ich habe mich dann für Porr und Habau entschieden, denn ich wollte in einen großen Konzern in der Vertiefungsrichtung Hochbau/Ingenieurbau reinschnuppern. Außerdem bestand die Möglichkeit, die bezahlten Praktika zu splitten – mit einem Teil im Büro und einem Teil in der Bauleitung einer Baustelle.

Was rätst du zukünftigen Teilnehmer*innen, um im Schachdialog zu glänzen?
Sich nicht einfach berieseln zu lassen, sondern interessiert zu sein, Fragen zu stellen und gemeinsam eine Perspektive zu entwickeln, was man im Unternehmen machen will und könnte.

Was hast du bei Porr erlebt?
Bei Porr war ich in der Wiener Firmenzentrale in der Lean-Abteilung, die u. a. Mitarbeiter*innen in der Lean-Management-Philosophie schult. Ich durfte selbst an den Schulungen teilnehmen, aber auch bei Coachings auf der Coach-Seite dabei sein. Wie dieses Wissen in Form von Lean-Besprechungen und Lean-Plan dann praktisch angewendet wird, konnte ich beim zweiten Teil des Praktikums auf einer Hochhausbaustelle in Graz erleben. Alles war super organisiert – bis hin zur Wohnmöglichkeit.

Wie gestaltete sich deine Zeit bei Habau?
Bei Habau war ich zwei Wochen im Wiener Büro in der Abteilung für Building Information Modeling. BIM ist eine Arbeitsmethode für die vernetzte Planung, den Bau und die Bewirtschaftung von Gebäuden mithilfe von Software. Das war technisch-theoretisch, aber auch spannend, weil ich die Bürokultur sowie Tools und Programme kennenlernte. Meist haben wir 3-D-Modelle von externen Firmen überprüft und neu gezeichnet, um sie intern an Fachabteilungen weiterzugeben. Dann ging es in Wien auf die Baustelle für die U-Bahnlinien U2 und U5. Dort durfte ich mit Bauleitern und Polieren mitlaufen. Alle nahmen sich viel Zeit für meine Fragen. 

Was passierte nach den zwei Praktika?
Im schicken TUtheSky gab es einen Closing Day mit Catering, Networking und kurzen Präsentation zu den Praktika. Bei der Vorbereitung der Präse hilft das TUCC. Teilweise kamen Vorstände dazu, das zeigt die Wertschätzung für die Praktikant*innen. 

Hat das talente.praktikum deine Karriereentscheidungen beeinflusst?
Ich konnte Erfahrungen in Bereichen sammeln, die ich zuvor nicht kannte, und habe Einblicke in spannende Baustellen erhalten – Firmeninternawie Budgets und Terminpläne inklusive.
Durch den Einblick in den Bauleiter-Job kann ich mir jetzt auch vorstellen, in einer ausführenden und nicht nur in einer planenden Firma/Abteilung zu arbeiten.

Wem empfiehlst du die Teilnahme?
Am besten nimmt man schon im Bachelor-Studium teil, um so früh wie möglich Praktika zu machen und Kontakte für einen Teilzeitjob oder den späteren Berufseinstieg zu sammeln. Oft ergibt sich auch die Möglichkeit für eine Abschlussarbeit. 



Marco Liberto, 25
… schließt im kommenden Sommer sein Masterstudium Bauingenieurwissenschaften ab. Im Rahmen des talente.praktikum hat er Habau und Porr von innen kennengelernt.

Alina Grün, 25
… hat bald ihren Master Bauingenieurwissenschaften in der Tasche. Im Rahmen des Karriereformats hat sie im August und September ein Praktikum bei FCP absolviert, im Februar 2024 wird sie bei der Strabag Erfahrungen sammeln.

Alinas vorläufiges Fazit:

Wie wurdest du auf das talente.praktikum
aufmerksam?

Auf der Jobmesse TUDay habe ich meinen CV checken lassen – auch, um mich im Herbst als Werkstudentin zu bewerben. Aufgrund meines CVs schlug mir dann das TUCC das talente.praktikum vor. Studienkolleg*innen hatten bereits teilgenommen. Doch ehrlich gesagt hatte ich es für mich selbst nicht am Schirm. Ich dachte, es sei nur etwas für Studierende im Bachelor, weil man sich dann ja Praktika als Wahlfach anrechnen lassen kann.

Warum hast du dich entschlossen, dich zu
bewerben?

Das talente.praktikum ist eine gute Möglichkeit, zwei sehr unterschiedliche Unternehmen aus der Baubranche – FCP macht Planung, die Strabag die Ausführung – im Rahmen eines zwei- bzw. einmonatigen Praktikums kennenzulernen und herauszufinden, welche Bereiche auch für meinen weiteren Berufsweg infrage kommen. Auch gefällt mir, dass man im Rahmen des Formats in einer „geschützten Umgebung“ ist: Man ist schon im Bewerbungsprozess nicht auf sich allein gestellt, sondern erhält Unterstützung. 

Apropos Bewerbungsprozess: Wie lief der ab?
Zunächst habe ich meinen CV auf der TUCC-Webseite hochgeladen. Daraufhin wurde ich zu einem Video-Interview mit einer Beraterin eingeladen, in dem ich Fragen zu meiner Persönlichkeit, bisherigen Erfolge und zukünftigen Zielen beantwortete. Ich war etwas nervös. Im Nachhinein betrachtet ist das Ganze aber einfach eine gute Übung. Nach der Zusage wurden alle Teilnehmer*innen bei einem eintägigen Event auf den Opening Day vorbereitet. Wir erhielten u. a. die Fragen für den Schachdialog mit den Firmen zur Vorbereitung und Tipps, wie man sich am besten präsentiert. 

Was hast du beim Opening Day erlebt?
Anhand des CV wird man vier der teilnehmenden Unternehmen für den Schachdialog zugeteilt. Ich traf auf FCP, Habau, die Wiener Linien und die Strabag. Ich habe durchwegs positives Feedback erhalten und es war schön zu sehen, wie sehr sich die Firme tatsächlich für mich interessieren –
vielleicht auch gerade deshalb, weil ich kurz vor dem Abschluss stehe. 

Du hattest ein Match mit der Strabag und FCP. Was gab auf deiner Seite den Ausschlag?
In die Dialoge ging ich ergebnisoffen rein. Doch in den Gesprächen bestätigten sich noch einmal meine Favoriten FCP und Strabag – sowohl was die fachliche und internationale Ausrichtung anging als auch, was das Menschliche betraf.  Ich interessiere mich sehr für Geotechnik und Tunnelbau. Und die beiden Unternehmen ermöglichen es mir, in diesen Bereichen Arbeitserfahrung zu sammeln. 

Das Praktikum bei FCP hast du zum Zeitpunkt
dieses Interviews gerade begonnen. Deine ersten Eindrücke?

Vom ersten Eindruck legt das Unternehmen viel Wert darauf, dass sich die Mitarbeiter*innen wohlfühlen. Das Arbeitsklima ist sehr angenehm, die Leute bemüht. Ich habe mir bereits geotechnische Gutachten angesehen und diese durchgearbeitet. Auch bekam ich schon eine Einführung in ein paar Programme.

Wem empfiehlst du die Teilnahme am talente.praktikum und warum?
Ich denke, dass das talente.praktikum allen etwas bringen kann – nicht nur was die Berufserfahrung betrifft. Es klären sich auch Fragen wie „Was will ich eigentlich?“ oder „Was macht mich aus?“. Ich habe sehr viel mitgenommen und über mich selbst gelernt.

Welchen Benefit für deine beruflicher Zukunft nimmst du mit?
Ich habe natürlich die Hoffnung, dass bei meinen Praktikums-Unternehmen mein späterer Arbeitgeber schon dabei ist. Aber auch wenn ich feststellen sollte, dass die Bereiche, in die ich Einblicke gewinnen darf, doch nicht meins sind, ist das ja auch ein wertvoller Erkenntnisgewinn für meine berufliche Zukunft.  


Bewirb dich jetzt bis 15.12.2023 

Das talente.praktikum ist offen für Bau- und Umweltingenieur*innen. Eine Teilnahme ist ab 80 ECTS im Bachelor sowie für Masterstudierende möglich.

Im Zuge des Bachelors kannst du dir deine bezahlten Praktika als freies Wahlfach anrechnen lassen (bis zu 5 ECTS). Im Rahmen des Bewerbungsprozesses und bei der Abschlusspräsentation trainierst du nebenbei deine (Soft) Skills.

Der Anmeldeschluss für das nächste talente.praktikum ist am 15. Dezember 2023. Alle Infos zur Bewerbung findest du auf tucareer.com