Schwache Noten –
Wie vermittle ich, dass ich trotzdem bestens für den Job geeignet bin?
Thomas Kreiter
Personalleiter, ÖBB-Infrastruktur AG
Foto: © ÖBB _ Knopp Marek
Wie soll ich reagieren, wenn das Thema zur Sprache kommt? Soll ich auf eine schwierige Lebenssituation hinweisen? Was erwarten Personaler*innen in diesem Fall von mir oder ist das Gespräch gelaufen?
Wie ein altes Sprichwort sagt: Es führen bekanntlich mehrere Wege nach Rom. Deine Stärken wiegen mehr als deine Noten in Schule/Studium, so viel kann ich vorweg schon einmal sagen. Ein „schwaches“ Zeugnis ist nicht unbedingt ein Hindernis, die Karriereleiter zu erklimmen, es braucht lediglich ein bisschen Mut. Wer glaubwürdig darlegen kann, dass er oder sie „ein*e Macher*in“ ist und Hands-on-Mentalität mitbringt, die*der hat jedenfalls eine Chance verdient.
Wie viel Gewicht schulische/akademische Noten beim Bewerbungsverfahren haben, ist von Unternehmen zu Unternehmen unterschiedlich. Wir bei den ÖBB aber suchen in erster Linie Bewerber*innen mit einem hohen Maß an Offenheit, Neugierde und Teamfähigkeit.
Darüber sagen Noten nun mal nichts aus. Damit du bei einem Bewerbungsgespräch jedenfalls punkten kannst, versuche Folgendes zu beachten:
Betone deine individuellen Stärken und deine Qualifikationen schon im Bewerbungsschreiben. Zusatzqualifikationen wie Praktika, Nebenjobs oder Projekte, bei denen du mitgewirkt hast, sind mindestens gleichwertig zu Noten, wenn nicht sogar wichtiger. Sollten deine Noten im Bewerbungsgespräch doch zum Thema werden, zeige dich lösungsorientiert und einsichtig. Mach’ deine Schwächen zu deinen Stärken und zeige, dass du bereit bist, wirklich etwas zu bewegen. Mit einem sicheren und sympathischen Auftreten steht deinem Karrierepfad sicherlich nichts mehr im Weg.